Freiham Future – meet the art*ist

Quelle: Elvira Auer

Sechs Münchner Künstlerinnen haben sich mit der Entwicklung Freihams auseinandergesetzt. Im Rahmen eines Förderprogramms der Abteilung Public Art des Münchner Kulturreferats sind in diesem Jahr temporäre Kunstprojekte mit jeweils ganz unterschiedlichen Perspektiven und künstlerischen Standortbestimmungen entstanden und einige der Arbeiten können derzeit an unterschiedlichen Standorten in Freiham entdeckt werden. Das Stadtteilmanagement Freiham und Grete Kultur Zentrum Freiham laden zu einem Get Together mit den Künstlerinnen und einer Zusammenschau ihrer Werke ein.

Julian Momboisse aka Bonnie Ton lässt mit „Schabernack und nicht zu knapp“ verschiedene Skulpturen des Pumuckls auftauchen. Mal unauffällig und kaum wahrzunehmen, mal laut und frech. Ganz im Sinne des Pumuckls sind die Skulpturen in einem Moment sichtbar, um ganz plötzlich wieder zu verschwinden und an anderer Stelle wieder in Erscheinung zu treten. Das Projekt ist eine Hommage an den Kobold, der in München genauso daheim ist wie in den Köpfen vieler Menschen.

Ulrich Gebert hat sich mit seinem partizipativen Projekt „Framing Freiham“ mittels analoger s/w – Fotografie dem neu entstehenden Stadtviertel, seinen Bewohnerinnen und ihren sozialen Räumen genähert. In Workshopangeboten für Erwachsene und Jugendliche wurden die dafür notwendigen Grundkenntnisse vermittelt und im Laufe des Sommers – gemeinsam und individuell – fotografiert, entwickelt und diskutiert.

Vanessa Hafenbrädl & Matthias Stadler luden zum FREIHAM FUTURE LIGHTWALK ein. Zwei Abendspaziergänge voller unerwarteter Impressionen zeigten Freiham wortwörtlich in neuem Licht. Sie sagten: „Wenn Sie mal frei ham, kommen Sie doch mit nach Freiham. Das liegt nicht im Norden Münchens, sondern im wilden Westen der Stadt. Wir bauen eine neue Stadt! 5000 sind schon dort, sind frei, kein Auto mehr, keine Parkplätze, ein einsam-romantisches Eiscafé vor der Tür, Cheerleading- Shows & Rugby. 30.000 werden`s – irgendwann!“

Elvira Auer erinnert an eine jahrhundertealte Wegeverbindung, die der Großbaustelle Freiham zum Opfer fiel und holt die ehemals dort wachsenden Wildrosen der Sorte Rosa spinosissima zurück. Mit dem Projekt „Unterwegs auf der Via spinosissima – Der alte Freihamer Weg“ werden entlang der vergangenen Wegeverbindung Tafeln die Hintergründe der so entstandenen „Via spinosissima“, deren Dornen auch für die Herausforderungen von Verlust und Neuanfang stehen, erläutern.

Lea Geerkens und Helena Eichlinger luden Menschen, Vereine und Initiativen aus Freiham im Sommer in das „Kaleidoskop“ ein – eine Pyramidenskulptur zum Verweilen und Austauschen mitten im Zentrum Freihams. Spielerisch-performative Treffen, Freiluftkino und Kochaktionen wurden von zwei Kameras begleitet und daraus eine experimentelle Dokumentation geschnitten – als Archivierung der Veränderung des Viertels für die Zukunft.

Nikolai Gümbels Filmprojekt und künstlerisches Vermittlungsformat für Kinder und Jugendliche aus Freiham nimmt seinen Ausgangspunkt in den archäologischen Ausgrabungen, die im Vorfeld der Bauarbeiten in Freiham durchgeführt wurden. In der Auseinandersetzung mit dieser historischen Dimension wird ein Blick auf die Gegenwart und das zukünftige Leben im neu gestalteten Stadtteil geworfen.

Die Künstler:innen werden anwesend sein und ihre Arbeiten jeweils kurz vorstellen. Im Anschluss wird es Gelegenheit zum persönlichen Austausch und gemütlichem Zusammensein geben.


Weitere Infos gibt es auf der Seite von Freiham Future.